Historie


Auch wir, die „Elitetruppe“, wie wir vom damaligen Vorstand einst betitelt worden sind, möchte sich auf diesem Wege einmal vorstellen. Einst waren wir, wie damals üblich, eine Bürgerwehr, die die Grenzen des Dorfes bewacht hatte. So patroullierte jeweils eine Gruppe Schützen mit Gewehren, nachts zusätzlich mit Fackeln, durch die ihnen zugeteilte Umgebung. Mit der Zeit sind wir durch professionelle Militärs ersetzt worden, allerdings blieb uns die Freude an der Gemeinschaft und die Lust an heiteren Märschen und sogenannten Friedensfesten. Natürlich wurde dafür regelmäßig vor den Festen und Ummärschen trainiert, denn wir als Gruppe wollten ja nicht wie ein wilder Haufen dastehen. Demnach erlernte und vertiefte man die entsprechenden Formalia und Handgriffe, die dann, in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg, immer mehr mit hölzernen Gewehrattrappen, als Zeichen des Friedens, ausgeführt wurden, um der alten Zeiten zu gedenken, als man zum Schutz der Bevölkerung noch mit echten Gewehren marschieren musste. 

Diesen „Knüppel“, wie wir unser Gewehrimitat gerne nennen, tragen wir auch heute mit geschwellter Brust, um die Tradition unseres schon über 150 Jahre alten Vereins weiterzutragen. 

Zusätzlich erheben wir jedes Jahr aufs neue die Fackeln bei unseren Umzügen an den Schützenfestfreitagen, um beim Ehrenmal die Nacht ein wenig zu erleuchten und uns an die vergangenen dunklen Zeiten zu erinnern, um dann wieder fröhlich zu sein und dankbar, dass all die Dunkelheit vergangen ist. So initiierten wir früher das Kinderschützenfest, welches nun von anderen Kompanien Jahr für Jahr bestens organisiert und umgesetzt wird, um auch nachfolgenden Generationen etwas von unserer Freude weiterzugeben. 

Nun ist auch schon wieder einige Zeit vergangen, seitdem wir das 150ste Jubiläum zu feiern hatten. Man darf sich fragen, wo die Zeit nur geblieben ist. Doch, was ist etwa in den letzten 25 Jaren passiert? Natürlich haben wir Jahr für Jahr unser Gewehrgruppen-internes Kette- und Pokalschießen, sowie den ehemals Horstpokal, jetzt HFB-Pokal (HFB = Harald Froede Bielefeld). Nahezu alle unsere Mitglieder haben auch schon einmal den Genuss einer dieser Würden erlangen dürfen. Aber auch außerhalb der Gruppe nehmen wir stets viele Aufgaben des Vereins wahr und einige erlangten hohe Würden. So stellten wir in all den Jahren unseres altehrwürdigen Vereins 14 Mal den König, beginnend 1965, vier Jahre nach Gründung der Gewehrgruppe, mit Günther Brock. Direkt im Gründungsjahr der Gruppe erreichte Rolf Brunkhorst die Würde des Vizekönigs, es sollten im Laufe der Jahre 22 weitere aus unseren Reihen folgen. Auch Titel wie Vereinsmeister und Wehrwolfkönig konnten oft durch Gewehrgruppenschützen erlangt werden, ebenso nehmen Schützen wie Ralf Papendorf und Jörg „Felix“ Müller regelmäßig sehr erfolgreich an Meisterschaften des Deutschen Schützenbundes teil. 

In diesem Jahr ist unser Schützenbruder Constantin Rüding besonders hervorzuheben, der es geschafft hat, die Jubiläums-Vizekönigswürde zu erlangen.

Umso stolzer stellen wir seit 1982 jedes Jahr aufs Neue unsere Fahnenmasten auf, damit unser schönes Jesteburg unser Fest stets zur Kenntnis nehmen kann und deren Bewohner sich eingeladen fühlen, unserem Festplatz beizuwohnen. 


Es sind leider nicht nur viele Mitglieder aus unseren Reihen von uns gegangen, sondern zu unserem Glück auch immer wieder neue nette Menschen zu uns gekommen. Und gerade jetzt, wo der Zufluss insgesamt eher stagniert, sind wir dankbar dafür, dass uns auch andere Kompanien stets unter die Arme greifen, falls bei uns einmal Not am Mann ist. Das zeigt uns als Gewehrgruppe immer wieder, wofür wir alle vereinsintern arbeiten. Nicht für uns als Kompanie, sondern stets für den Verein als Ganzes, eben um die Tradition unseres Vereins zu erhalten und zu schützen. 

Vieles ist auch beim Alten geblieben: Der Spaß, den wir als Gruppe zusammen haben, sei es als Ganzes oder im kleineren Gewehrgruppenkreis. Man findet immer was zu quatschen, jeder kennt hier jeden. Und eben das ist der Sinn unserer Vereinstradition; nicht das Zurückblicken auf das Vergangene, die Asche, sondern vielmehr die Erhaltung des Feuers, den Spaß am Vereinsleben. 

Man kann  mit Sicherheit davon ausgehen, dass auch beim nächsten großen Jubiläum stolze Schützenbrüder im Namen der Gewehrgruppe dem Jesteburger Schützenverein von 1864 e.V. gratulieren können! 

Ein dreifaches „Gut Schuss“ und dazu noch ein kräftiges „Fürchtet euch nicht“! 

 

Die Gewehrgruppe